Review of Restaurant Storchen LA CUISINE, Schoenenwerd, between Olten & Aarau, Switzerland
French cuisine with a twist – a retro approach:
Under new management
Restaurant la cuisine is the place at Hotel Storchen in the Swiss Mittelland where upscale French food, modernly inspired, is on offer. In the following, I will go into the re-design of this dining-spot which involves a retro approach in terms of furnishing and food: some nostalgic dishes are completed in front of the diners on a historic kitchen pass stemming from a renowned five-star hotel. In such a way, having a meal becomes a special experience. Together with an immaculate service and with good value for money, this restaurant – awarded 14 points by Gault-Millau – is one of the better places in the area to go as fine food lover.
Note: as this review (in a longer version) was written for publishing in local media, it is – exceptionally – written in German, but a detailed review in English of the other (casual) restaurant at Hotel Storchen, Bistro-Lounge, can be found here.
Restaurant la cuisine – wo Essen zum Erlebnis wird
Manchen ist das Hotel Storchen in Schönenwerd an der Hauptstrasse zwischen Olten und Aarau noch als „Betriebskantine“ der Bally Schuhfabriken bekannt. Als diese in den 1990er-Jahren geschlossen wurden, wollte die Firma das Hotel auch nicht mehr länger betreiben und machte sich auf die Suche nach einem neuen Eigner, der in der Person von Peter Lustenberger gefunden wurde. Dieser hauchte zusammen mit seiner Gattin Monika dem Haus mehr als nur ein bisschen neues Leben ein. Das Ehepaar – beide entstammen aus Hoteliers- und Gastronomiefamilien – machten aus dem Betrieb nicht nur ein topmodernes Hotel, sondern brachten auch den kulinarischen Bereich auf Vordermann.
Der neuste Streich ist nun die Neugestaltung der beiden Lokale, der Bistro-Lounge und des Restaurants la cuisine. In diesem Beitrag steht das letztere im Mittelpunkt, aber zur besseren Übersicht folgt hier zuerst ein Blick auf das Ganze.
Lokalitäten
Bistro-Lounge
Dieses Restaurant ist zum einen der Ort für ein Essen in ungezwungener Atmosphäre, „Casual Dining“ wie das heute auch auf neudeutsch heisst. Es stehen unkomplizierte Gerichte wie Salate, Burger oder Flammkuchen auf der Speisekarte, aber auch Fleisch vom Grill
und Klassiker aus der Storchenküche. Seit vielen Jahren besucht meine Familie dieses Restaurant, wenn es uns nach etwas Feinem gelüstet, ohne dass wir lange vorher eine Reservation vornehmen und uns in unsere beste Garderobe stürzen müssen. Wir schätzen es besonders, dass hier auch einige Gerichte der Karte des Gourmet-Restaurants la cuisine wie zum Beispiel das Storchen-Töpfli, eine Art Zürcher Geschnetzeltes, erhältlich sind.
Neben dem Essbereich gibt es hier auch noch eine Lounge/Bar, die bei der einleitend erwähnten Neukonzeption vergrössert und „stylish“ eingerichtet wurde. Sie ist perfekt geeignet für einen Drink oder auch einen Kaffee oder Tee. Ein grosser Vorteil der Bistro-Lounge ist, dass sie immer geöffnet hat. Hier findet sich eine Bewertung, die ich bereits früher darüber verfasst habe (in Englisch).
Restaurant la cuisine
Nun kommen wir zum Fokus meines aktuellen Berichts, dem Restaurant la cuisine, das vom Gastronomieführer „Gault Millau“ dieses Jahr mit 14 Punkten ausgezeichnet wurde, als einzigem Lokal in der Region Olten-Aarau mit einem zusätzlichen Punkt! Hier ist sogenanntes „Fine Dining“ angesagt, also kulinarischer Genuss auf hohem Niveau. Auch hier dinieren mein Mann und ich immer mal wieder, sei es im Rahmen eines Familien-Anlasses oder auch zu zweit. Wir mögen hier besonders die behagliche Atmosphäre, den umsichtigen Service und die Konstanz der Küche.
Im Zuge der bereits mehrfach erwähnten Umgestaltung des Kulinarik-Bereichs wurde diese Lokalität neu konzipiert. Darum geht es in der Folge und natürlich auch um das lukullische Erlebnis und alles, was damit zusammenhängt.
Neues Konzept im la cuisine
Einrichtung/Atmosphäre
Das Restaurant la cuisine, das bei seiner Gestaltung an den Art Déco Stil angelehnt ist, besticht mit seinen Stühlen in zwei unterschiedlichen Farben. Die einen sind in Rot gehalten, die anderen in Schwarz-Weiss und bequem sind sie alle beide. Das verleiht dem Lokal einen freundlichen, frischen Charakter.
Neu ist es mit einem aus der Belle Epoque stammenden Küchenpass ausgestattet. Zusammen mit einer Kupferpfannen-Batterie aus derselben Zeit ergibt das eine einmalige Kulisse für eine jedoch absolut zeitgemässe kulinarische Erfahrung; mehr dazu im nächsten Abschnitt. Die Gegenstände stammen aus altehrwürdigen Häusern wie dem Palace Hotel oder dem Suvretta House in St. Moritz und sind Teil einer umfassenden Sammlung von Einrichtungsgegenständen aus historischen Hotelküchen. Diese war während vier Jahren im Atelier Cuisine (Pop-up Event) im alten Bally Wäschehaus ausgestellt und wurde im Rahmen von Anlässen auch immer wieder genutzt.
Natürlich ist dieser Blickfang auch im Restaurant la cuisine nicht nur ein dekoratives Element, sondern findet hier seinen praktischen Einsatzzweck. Er ist eingebettet in ein Esskonzept, das seinesgleichen sucht.
Esskonzept
Neu wird nicht nur in der Küche, sondern auch vor Publikum „gezaubert“, und zwar auf dem historischen Küchenpass,
der prominent im Restaurant platziert ist. Fleisch wird dort vor den Augen der Gäste tranchiert, Fisch ausgenommen und Süsses flambiert; dies ganz im Einklang mit dem aktuellen Trend “Retro-Food“. Natürlich sind die Rezepte dabei an die modernen Zeiten angepasst worden, „Schweres“ ist leichter geworden, die eine oder andere Zutat hat weichen müssen oder ist ersetzt worden.
Für die Zukunft möchte man sogar noch einen Schritt weitergehen, und da plaudere ich ein wenig aus dem Nähkästchen … Nicht nur der Koch – oder die Köchin – kommt näher zum Gast, sondern auch umgekehrt. Interessierte Gäste sollen inskünftig die Gelegenheit zu Einblicken in die Küche haben; ein paar Details dazu folgen im letzten Abschnitt meines Berichts. Aber jetzt zu dem, womit man kulinarisch als Gast rechnen kann im neu konzipierten Restaurant la cuisine.
Menufolge
Nach einem Wechsel ins Restaurant la Cuisine wurde meiner Begleitung und mir der erste von fünf Gängen – wir hatten uns ein Überraschungs-Menu gewünscht – serviert, eine Variation von der Ente. Die Kombination von hauchzarter geräuchter Brust, perfekt gebratener Leber und köstlicher Crème Brûlée zusammen mit etwas Mango setzte den Startpunkt in ein – das kann ich bereits verraten – furioses Mahl!
Daran schloss sich eine saisonale Suppe an. Im ersten Schritt erhielten wir den Teller mit der schön arrangierten Einlage – caramelisierte Apfelstückchen, Croûtons und etwas geschlagenenen Rahm –, im zweiten wurde uns aus einem Kännchen eine Solothurner Wysuppe eingeschenkt. Das Ganze harmonisierte nicht nur ausgesprochen gut, sondern war auch äusserst schmackhaft.
Zu dem zarten Fisch gab es mediterranes Gemüse und eine exquisite, wenn auch nicht ganz leichte Champagner-Buttersauce.
Das Mahl nahm seinen Fortgang mit einem Fleischgericht, das im „Pfännli“ serviert wurde. Butterzarte Rindsfilet-Streifen „Stroganoff“ an einer aromatischen Sauce wurden begleitet von Ricotta-Gnocchis, die beinahe auf der Zunge zergingen und erstaunlich leicht waren.
Der Tee/Kaffee wurde uns versüsst mit einem Stück Lebkuchen und einem Macaron. Diese kleinen Leckereien machten das Essvergnügen noch komplett.
Nicht unerwähnt dürfen auch die Weine bleiben, die uns jeweils passend zum jeweiligen Gericht kredenzt wurden. Diese setzten dem lukullischen Genuss die Krone auf!
Service/Preise
Die freundliche und zuvorkommende Bedienung ist seit jeher eine der Stärken in den Restaurants des Storchens. Auch dieses Mal enttäuschte der Service nicht, sei es in der Person der Gastgeberin, Frau Monika Lustenberger-Meier, oder von Katharina Sladek, chef de service. Hier fühlt sich der Gast stets willkommen und geniesst eine kompetente Betreuung in allen Fragen rund um Speis und Trank.
Auch vom Preis-Leistungs-Verhältnis gesehen vermag das Restaurant la cuisine zu überzeugen. Das Fünf-Gänge-Menu ist für knapp unter 100 SFR zu haben und stellt in dieser hohen Qualität einen sehr guten Wert dar. Das gleiche gilt für das edelste Stück vom Rind, Châteaubriand, für das hier weniger als 60 SFR zu berappen sind. Aber auch Hauptgerichte mit Fisch oder Fleisch um die 40 SFR sind auf der Speisekarte gut vertreten.
Gesamtschau
Das letztere, das im Mittelpunkt dieses Beitrags steht, hat ein neues Design erhalten. Ein Küchenpass und eine Pfannenbatterie aus der Zeit der Belle Epoque verleihen dem Lokal einen „Retro-Touch“, was von der Küche aufgenommen wird mit entsprechenden Speisen, die vor den Augen der Gäste ihre Vollendung finden.
Wer jetzt annimmt, dass das Gastgeberpaar, Peter und Monika Lustenberger-Meier, jetzt innehält, wenn es um Neuerungen geht, der irrt. Bereits ist die nächste vollzogen mit dem Umbau der Küche, wo neu die Produktion und die Fertigung getrennt sind. Dies erlaubt zum einen, dass Kapazitäten frei werden, um im Bereich der gehobenen Gastronomie noch einen „Zacken zuzulegen“, aber auch, dass Gäste, die das wünschen, einen Einblick in die Küche erhalten. Dies wird einerseits ermöglicht durch „Küchen-Apéros“ und andererseits durch den „table du chef”, wo Gäste dem Geschehen in der Küche beiwohnen können. Im Storchen im „Restaurant la cuisine“ soll fein getafelt und gleichzeitig das Geniessen zum Erlebnis werden, das wird beim Gastgeberpaar Peter und Monika Lustenberger-Meier ganz grossgeschrieben.
Besucht: Dezember 2017 / wir waren zu diesem Essen eingeladen
awesome post
So nice of you to say this, thanks!